Ergotherapeutische Praxis

ZEITRAUM

Essen-Katernberg, Gelsenkirchener Straße 285

Pädiatrie in der Ergotherapie

Ergotherapie – was genau ist das?

Der Kinderarzt hat Ihnen Ergotherapie verschrieben? Oder die Klassenlehrerin denkt, dass Ergotherapie Ihrem Kind helfen könnte?

Vielleicht haben Sie sich, wie viele andere Eltern auch, gefragt: Ergotherapie? Was ist das denn? Wobei kann die Ergotherapeutin meinem Kind denn helfen?

Eine schnelle Erklärung

Ergotherapeuten helfen Ihrem Kind , seinem Alltag und den täglichen Aktivitäten und Anforderungen gerecht zu werden.

Was heißt das konkret?

Der Alltag ist für jedes Kind anders. So anders, wie jede Familie eben auch.

Für einen Säugling können Schwierigkeiten im Alltag zum Beispiel in der Selbstregulation (exzessives Schreien, nicht zur Ruhe kommen) oder in der motorischen Entwicklung liegen.

Für ein Kleinkind im Kindergartenalter kann es schwierig sein, Dreirad zu fahren, das Klettergerüst zu  erklimmen, ein kurzes Spiel zu Ende zu spielen, etwas zu malen oder die Toilette selbstständig zu benutzen.

Für ein Schulkind oder einen Jugendlichen kann es im Alltag schwierig sein, sich in der Schule zu konzentrieren, angemessen auf Konflikte zu reagieren, still sitzen zu bleiben, die Schere zu benutzen und vieles mehr.

Wie genau kann Ergotherapie mein Kind unterstützen?

Die Ursachen , warum Ihr Kind nicht krabbeln kann, den Stift im Faustgriff hält oder immer zappelt, sind ganz unterschiedlich. So kann es zum Beispiel sein, dass Ihr Kind den Stift nicht richtig hält, weil der Tastsinn oder eventuell auch das Gleichgewicht nicht altersgemäß ausgebildet sind. Ein Konzentrationsproblem kann einerseits erlernt sein, ebenso kann dies aber auch an einer schlechten Verarbeitung von Gesehenem oder Gehörtem liegen.

Um die Herausforderungen des Alltags zu meistern und mit Ihnen einen individuellen Lösungsweg zu finden, steht für uns zu Beginn einer Behandlung das persönliche Kennenlernen und die genaue Befunderhebung im Mittelpunkt.

Was steht meistens auf einer Verordnung?

Ein Blick in unsere Arbeitsweise

Zu Beginn der Therapie fragen wir in einem Erstgespräch nach der aktuellen Situation und welche Betätigungen Ihrem Kind schwerfallen. Dadurch erhalten wir durch Sie als Experten für Ihr Kind einen ersten Eindruck über den Alltag Ihres Kindes und Ihrer Familie.

Im Folgenden beginnt die Arbeit mit Ihrem Kind im einzeltherapeutischen Setting, sprich mit Ihrem Kind, dem Therapeuten und eventuell Ihnen. Uns ist es wichtig, Ihr Kind wirklich kennenzulernen und eine gute zwischenmenschliche Beziehung aufzubauen. Ihr Kind wird in die Zielsetzung einbezogen und seine Wünsche und Bedürfnisse werden wahrgenommen und berücksichtigt. Denn ein motiviertes Kind mit einem Ziel vor Augen lernt deutlich schneller.
Dazu werden sogenannte kindgerechte Assessments (Befunderhebungen) wie das Fotointerview oder die Activity Cards des COPM a kids genutzt. Durch den Einsatz von Bildkarten kann Ihr Kind entscheiden, welche Betätigungen es noch lernen möchte und welche ihm wichtig sind.

Aber nicht nur das Kind selbst wird in der Ergotherapie behandelt. Ebenso schauen wir, wie das Umfeld (Schule, Kindergarten) auf das Kind wirkt oder wie das Kind auf diese reagiert. Wenn Ihre Betätigungsanliegen beispielsweise im schulischen Bereich oder im Kindergartenalltag liegen, ist es mit Ihrem Einverständnis möglich, die Erzieherin oder Lehrerin zu kontaktieren und einen Besuch der Kita oder Schule durchzuführen. So bekommen wir einen größeren Einblick in den Alltag Ihres Kindes und können ggf. Lehrer und Erzieher in die Beratung mit einbeziehen.

Im weiteren Verlauf der Therapie arbeiten wir mit verschiedenen Strategien und Behandlungsverfahren, um mit Ihnen und Ihrem Kind gemeinsam an den sogenannten Betätigungszielen zu arbeiten. Jede Therapieeinheit wird individuell gestaltet und ist an die Bedürfnisse Ihres Kindes angepasst. Sie werden durch regelmäßige Gespräche in die Therapie mit einbezogen, damit ein Austausch über die Therapie und Ihren Alltag stattfinden kann. So können wir gemeinsam dafür sorgen, dass Erfolge aus der Therapie in Ihren Alltag übertragen werden.

Welche Therapien und Gruppen bietet die Praxis an?

Welche Projekte und Angebote gibt es noch für Kinder?

  • Pädagogische, flexible und individuelle Förderung für Kinder und Eltern (PFIFF) an verschiedenen Grundschulen in Katernberg/Stoppenberg/Schonnebeck
  • Kooperation mit Kitas in Katernberg/Stoppenberg/Schonnebeck
  • Fortbildungen für Eltern und Fachleute
  • Kinderresilienztraining (Prävention)

Möchten Sie mehr über unsere Arbeit und Philosophie erfahren? Im Folgenden erklären wir Ihnen genau, was die Besonderheiten einer ergotherapeutischen Behandlung sind:

Ergotherapeuten unterscheiden alltägliche Aktivitäten in die Bereiche Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit. Anhand verschiedener Beispiele erklären wir, welche Aktivitäten zu den jeweiligen Bereichen gehören.

Zum Bereich der Selbstversorgung zählen alle Betätigungen, mit denen man sich selbst versorgt. Dazu gehört beispielsweise das Zähne putzen, ein Butterbrot schmieren oder selbstständig zur Toilette gehen. Im Laufe der Entwicklung und in Hinblick auf das Kindesalter werden verschiedene Betätigungen immer wichtiger. Für einen Grundschüler kann das Lernen einer Schleife, um im Sportunterricht genauso schnell bereit zu sein wie die Mitschüler, das Wichtigste sein. Für einen Jugendlichen ist es vielleicht wichtiger, selbstständig mit seinem Geld umzugehen zu können.

Die Produktivität setzt für Kinder meist erst mit Kita- oder Schulbeginn ein. Das heißt, es wird ein bestimmter Zeit- und Aufgabenrahmen vorgegeben. Dem Unterricht muss gefolgt, der Lehrerin zugehört, Aufgaben gelöst und Hausaufgaben bearbeitet werden. Die Kinder lernen lesen, schreiben, rechnen und viele weitere Fähigkeiten darüber hinaus.
Im Jugendalter kommt neben der Produktivität in der Schule vielleicht auch noch ein Nebenjob dazu, um das Taschengeld aufzubessern. Beim Babysitten, Kassieren oder Zeitung austragen werden wieder andere Anforderungen als in der Schule gestellt.

Zu Freizeitbetätigungen gehören alle Betätigungen, die ein Kind gern in seiner freien Zeit tut. Zum Beispiel: Sport in einem Verein ausüben, ein Musikinstrument lernen, sich mit Freunden verabreden oder spielen. Diese Betätigungen sind ebenfalls wichtig und fördern die Entwicklung Ihres Kindes auf eine andere Art und Weise. Es entwickeln sich Interessen und andere Fertigkeiten als in der Schule.

Was schauen wir uns alles an?

paediatrie system

Häufig gestellte Fragen

Wie lange dauert eine Ergotherapie Einheit?

Die Länge einer Einheit unterscheidet sich je nach angegebener Leistung auf der Verordnung.

Hier eine Übersicht:

  • Sensomotorisch-perzeptiv (SPB) – 45 Minuten
  • Psychisch-funktionell (PSB) – 60 Minuten
  • Motorisch-funktionell (MFB) – 30 Minuten

Wie lange muss mein Kind Ergotherapie bekommen? Wie häufig?

  1. Eine Erstverordnung vom Kinderarzt beinhaltet 10 Therapieeinheiten.
  2. Ihr Kind bekommt dann einen festen Termin bei uns, sodass Sie einmal in der Woche am selben Tag und zur selben Uhrzeit zu uns kommen.
  3. Nach jeder Einheit wird eine Unterschrift der Erziehungsberechtigten auf der Verordnung benötigt, um die durchgeführte Therapieeinheit für die Krankenkasse zu dokumentieren.
  4. Nach 10 Einheiten entscheiden Sie zusammen mit der Ergotherapeutin, ob Sie Ihren Arzt um eine Folgeverordnung bitten, da das Therapieziel möglicherweise noch nicht erreicht wurde.
  5. Erfahrungsgemäß dauert eine Behandlung zwischen drei Monaten und einem Jahr. Es kann dann eine Therapiepause oder ein Abschluss mit Ihnen und Ihrem Kind vereinbart werden.

Hat mein Kind alleine Therapie oder in einer Gruppe?

  • Auf der Verordnung wird eingetragen, ob es sich um eine Einzel- oder Gruppentherapie handelt. In der Regel verordnet der Arzt eine Einzeltherapie.
  • Dennoch kann ihr Kind je nach Zielsetzung und in Absprache mit Ihnen als Eltern eine Gruppentherapie in unserer Praxis erhalten. Wir bieten verschiedene Gruppenangebote an.

Muss ich etwas dazu zahlen?

  • Kinder und Jugendliche sind bis zum 18. Lebensjahr von einer Zuzahlung befreit

Was mache ich, wenn mein Kind krank ist oder wir aus anderen Gründen nicht zu unserem Therapietermin kommen können?

  • Wenn Ihr Kind krank oder an dem Therapietag verhindert ist, sagen Sie bitte 24 Std. vor Beginn der Einheit ab
  • Wenn Sie nicht oder zu kurzfristig ohne triftigen Grund absagen, stellen wir Ihnen die Kosten privat in Rechnung

Was ist, wenn meine Therapeutin krank oder verhindert ist?

  • Wenn eine Therapeutin krank ist, werden Sie umgehend informiert
  • wenn möglich und von Ihnen gewünscht, kann die Therapiestunde durch eine andere Therapeutin vertreten werden
  • Ist oben Genanntes nicht möglich, fällt die Einheit aus und wird in der nächsten Woche oder an einem Ersatztermin nachgeholt

Habe ich eine feste Therapeutin oder verschiedene?

  • Ihr Kind wird von derselben Therapeutin behandelt, um einen guten Kontakt herstellen zu können
  • In Krankheitsfällen wird, falls möglich und gewünscht, eine andere Therapeutin die Therapie übernehmen
  • In Gruppentherapien sind 2 – 3 Therapeutinnen anwesend, wobei eine Ihre feste Bezugsperson ist

Wie erhält man eine Ergotherapie-Verordnung?

  • in Deutschland erhalten Sie Heilmittelverordnungen für Ihr Kind über den Kinderarzt
  • für eine Erstverordnung müssen Sie mit Ihrem Kind die Sprechstunde Ihres Kinderarztes aufsuchen
  • besteht nach der Erstverordnung weiterhin ergotherapeutischer Bedarf, kann in Absprache mit dem Kinderarzt und durch einen ausführlich formulierten Therapiebericht eine Folgeverordnung ausgestellt werden.
  • Die Entscheidung, ob eine ergotherapeutische Behandlung durchgeführt werden soll, liegt beim Arzt, ebenso die Dauer, Frequenz und Art der Behandlung.