Ergotherapeutische Praxis

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Essen-Katernberg, Gelsenkirchener Straße 285

Mehr Bewegung im Homeschooling

Homeschooling, Wechselunterricht oder doch Präsensunterricht

Homeschooling, Wechselunterricht oder doch Präsensunterricht? Man weiß sowieso schon nicht mehr, wo einem der Kopf steht, da sollte wenigstens die Lernsituation etwas entspannter zu Hause sein.

Vielleicht kennen Sie eine der folgenden Situationen?

Ihr Kind sitzt schon längere Zeit am Tisch, der Kopf kommt der Tischplatte immer näher und liegt vielleicht schon auf den Händen. Sie haben das Gefühl, Ihr Kind ist gar nicht mehr bei der Aufgabe.

Vielleicht ist Ihr Kind aber auch genau das Gegenteil und kann kaum auf seinem Stuhl sitzen, zappelt herum und findet alle zwei Minuten eine neue Beschäftigung.

In beiden Fällen braucht Ihr Kind gefühlt ewig für die Aufgaben. Stattdessen wünschen Sie sich doch etwas ganz anderes – nicht nur für sich, sondern auch für Ihr Kind.

Was also tun, damit Ihr Kind ruhig am Tisch sitzt und an seinen Aufgaben arbeitet?

Bevor wir direkt zu den Tipps kommen, möchten wir Ihnen kurz erklären, was bei Ihrem Kind in den beiden Situationen passiert. Wissen Sie nämlich, was gerade in Ihrem Kind vorgeht, können Sie ihm schnell den richtigen Trick an die Hand geben.

Was ist los mit meinem Kind?

Wirkt Ihr Kind müde und liegt schon fast auf dem Tisch, handelt es sich um eine sogenannte Unteraktivierung. Der Körper fährt in einen Ruhezustand. In diesem Zustand kann das Gehirn nur eine geringe Leistung abrufen. Sicher kennen Sie dies auch, wenn Sie müde sind und trotzdem eine wichtige Aufgabe erledigen wollen - wie schnell passieren dabei Fehler oder werden wichtige Infos übersehen!

Grafik zur Demonstration des Bewegungsneveau bei Kindern in drei Kategorien

Ist ihr Kind eher der „Zappel-Phillip“, dann ist es höchstwahrscheinlich überaktiviert. Diesen Zustand erreichen wir Erwachsenen beispielsweise in Stresssituationen, wenn wir wütend sind oder aufgeregt. Wenn Sie an einen solchen Moment denken, dann erinnern Sie sich sicher auch daran, wie gering Ihr Denkvermögen ist und wie wenig Sie sich in diesem Moment konzentrieren können.

Wenn Ihr Kind in einem mittleren Aktivitätsniveau ist, dann kann es sich gut konzentrieren und seine Aufgabe schneller bewältigen. Doch wie kann man ein solches mittleres Niveau eigentlich erreichen?

Zur Erreichung eines mittleren Aktivitätsniveau helfen verschiedene Tricks und Tipps:

  1. Machen Sie vor der Lernzeit ein kleines Bewegungs- oder Koordinationsspiel (z.B. Eierlauf um den Esstisch herum, Luftballontennis oder Hampelmann springen).
  2. Lassen Sie Ihr Kind im Superman-Sitz arbeiten:
    • Dabei sitzt das Kind vorne auf der Stuhlkante, dadurch streckt sich automatisch die Wirbelsäule. Die Füße haben einen festen Stand auf dem Boden oder auf einem Hocker. Die Unterarme liegen auf dem Tisch auf. Der Bauch berührt die Tischkante.
  3. Helfen Sie Ihrem Kind zur Ruhe zu kommen, indem Sie eine kleine Zentrierungsübung machen, wie zum Beispiel 5-10 Sekunden auf einem Bein zu stehen. Oder: fünf Mal tief ein- und ausatmen.
  4. Machen Sie immer wieder kleine Bewegungspausen. Diese helfen sowohl dem müden als auch dem zappeligen Kind. Drucken Sie dafür hier die passenden Bewegungskarten aus, mit Ideen, die Sie direkt zu Hause umsetzen können.
Grafik mit mehreren Lernkarten wo Tierbilder abgebildet sind