Ergotherapeutische Praxis

ZEITRAUM

Essen-Katernberg, Gelsenkirchener Straße 285

Neurologie in der Ergotherapie

Leben will gelebt und mit Sinn gefüllt werden!

Der Mittelpunkt unserer ergotherapeutischen Arbeit ist Ihre Lebensqualität

Wenn eine neurologische Erkrankung Ihr Leben begleitet, steht im Mittelpunkt unserer ergotherapeutischen Arbeit Ihre Lebensqualität.

Neurologische Erkrankungen:

  • Apoplex/Hirnblutung
  • Schädelhirntrauma
  • zerebraler Tumor
  • M. Parkinson
  • Multiple Sklerose
  • Polyneuropathie
  • Nervenschmerzen nach traumatischer Schädigung
  • CRPS

Neurologische Erkrankungen verursachen Schädigungen im zentralen oder peripheren Nervensystem, die Einfluss auf Ihre Handlungsfähigkeit haben.
Die oftmals schwerwiegenden Veränderungen in Fragen der Lebensplanung, der weiteren Beziehungsgestaltung und der eigenen Identität erfordern ein ganzheitliches und klientenzentriertes Arbeiten unter Einbeziehung und Unterstützung der Angehörigen. Daher geht jeder Behandlung eine umfassende ergotherapeutische Diagnostik voraus.

Mit welchen Behandlungsverfahren arbeiten wir ?

Wir arbeiten mit folgenden Behandlungsverfahren, die unter anderem darauf ausgelegt sind, Körperfunktionen wie Lähmungen, Sensibilitätsstörungen oder neuropsychologische Beeinträchtigungen zu verbessern:

Fragen zu Ihren individuellen Lebensumständen im Kontext der therapeutischen Weiterarbeit

Die weitere therapeutische Arbeit setzt dann an konkreten Alltagstätigkeiten an, die in engem Bezug zu Ihren individuellen Lebensumständen stehen.
Beispielhaft einige Fragen, die wir mit Ihnen zum Therapieinhalt machen könnten:

  • Welche Funktionen kann ich verbessern, welche erhalten?
  • Welche Hilfen möchte ich annehmen?
  • Welche Aktivitäten machen mir am meisten Freude?
  • Wofür gebe ich meine Kraft, wofür kann ich sie sparen?
  • Was ist mir wichtig?
  • Wo muss ich umdenken, wo neue Strategien erlernen?
  • Was kann ich tun, damit meine Partnerschaft, meine sozialen Kontakte und mein Selbstwertgefühl erhalten bleiben?

Beispiel eines Therapieprozess in der Praxis

Das folgende Beispiel zeigt, wie ein betätigungs- und alltagsorientierter Therapieprozess in der Praxis aussehen könnte:

Herr K. (62J.) kam nach einem Schlaganfall in die Praxis. Nach dem Erstgespräch und in darauffolgenden Assessments wurde deutlich, dass er seinen Alltag auf Grund der Lähmung im rechten Arm und Einschränkungen im Gedächtnis, sowie bei der Handlungsplanung, nur noch teilweise selbstständig bewältigen konnte.

Er lebte mit seiner Lebensgefährtin zusammen, die ihm nach dem Schlaganfall unterstützend zur Seite stand.
Herr K. hatte früher immer für sie beide gekocht, wenn sie von der Arbeit nach Hause kamen.
Das war eine besondere Tageszeit für beide, in der sie gemeinsam den Stress des Tages vergessen konnten.

Durch den Schlaganfall war ihm das körperlich und auf Grund der kognitiven Einschränkungen nicht mehr möglich.
Er hatte große Schwierigkeiten, sich die einzelnen Handlungsschritte zu merken und die Lähmung der rechten Hand hatte seine Greiffunktionen deutlich eingeschränkt, sodass koordinierte Bewegungen wie schneiden nicht mehr möglich waren.

Da dies für den Klienten eine bedeutungsvolle Betätigung war, stellte die Therapeutin dies als Ziel in den Vordergrund. Die weiteren Therapiemaßnahmen wurden darauf ausgerichtet.

Im nächsten Schritt wurde eine Betätigungs- und Umfeldanalyse der häuslichen Gegebenheiten, sowie die aktuelle Betätigungsperformanz (Qualität und Zufriedenheit der Ausführung) erhoben.
Inhalte der Therapie waren zunächst funktionsorientierte Übungen zur Verbesserung der Merkfähigkeit und Handlungsplanung, sowie die Anbahnung physiologischer Bewegungsmuster der gelähmten Hand zur Verbesserung der Greiffunktionen.
Zudem wurden konkrete Teilaufgaben des Kochens trainiert, wie z.B. das Schneiden von Gemüse mit einem Messer. Es wurden Hilfsmittel ausprobiert und adaptiert, sowie gemeinsam neue Ideen entwickelt, wie z.B. Fotos der Teilschritte des Lieblingsrezepts des Patienten und seiner Lebensgefährtin, inklusive der neuen Hilfsmittel.

Auch die Lebensgefährtin wurde in der Therapie angeleitet, wie die Hilfsmittel im häuslichen Umfeld einzusetzen waren.
Nach ein paar Wochen gelang es dem Klienten, Teilaufgaben des Kochens selbstständig zu übernehmen, auch wenn es länger dauerte als früher, da es extrem viel Konzentration, Handlungsplanung und Zeitmanagement erforderte.
Die Betätigungsperformanz hatte sich am Ende deutlich erhöht und er berichtete voller Glück und Stolz, dass er seine Söhne zum Essen bei sich eingeladen hatte, weil diese nicht glauben konnten, dass er ihnen wieder ihr Lieblingsessen kochen konnte.