Ergotherapeutische Praxis

ZEITRAUM

Essen-Katernberg, Gelsenkirchener Straße 285

Interview mit Martina Peppler über Ergotherapie, Beruf und Leben

Wie bist du zur Ergotherapie gekommen?

Da ich immer eine kreative Ader hatte, wollte ich nach der Schule ein Kunststudium beginnen. Auch Kunsttherapie fand ich immer spannend. Auf der Suche nach einem passenden Beruf stieß ich auf die Ergotherapie und war von der Vielseitigkeit des Berufs und der Sichtweise auf den Menschen begeistert.

 

 

Deine persönlich Ergotherapiedefinition:

Handeln ist Lernen und das jeden Tag aufs Neue. Durch das was wir tun (können), werden wir zu dem, was wir sind und wie wir von anderen gesehen werden (wollen). Jeder sollte die gleichen Chancen haben, das ausleben zu dürfen, wofür sein Herz schlägt.

Was würdest du dir für die Ergotherapieszene wünschen und ganz ehrlich: gibt es Dinge, die dich nerven?

In den letzten Jahren hat sich unser Berufsbild deutlich weiterentwickelt. Ich wünsche mir, dass diese Entwicklung weitergeht und unser Berufsstand sich auch im Gemeinwesen etabliert. Leider scheint es noch keine einheitliche Berufsidentität in der Ergo-Welt zu geben, sodass die Entwicklungen nur langsam in der Praxis ankommen, dafür aber stetig.

Dein schönstes Therapieerlebnis?

Ich erinnere mich gerne an einen Jungen, der mit 5 Jahren zu uns in die Ergotherapie kam, mit der Diagnose UEMF, also einer Koordinationsstörung. Er wollte unbedingt für die Fahrradprüfung im Kindergarten Radfahren lernen. Also gingen wir in den Therapiestunden auf einen nahen Sportplatz, um dort das Umfahren von Hindernissen zu üben. Ein paar Tage nach einem Therapietermin bei uns sah ich den Jungen in meiner Mittagspause , wie er fröhlich strahlend auf dem Fahrrad sicher um die Häuser flitzte.

Welche Lehre / welcher Lehrer inspiriert dich?

Mich hat besonders das CO-OP Konzept von Helen Polatajko begeistert. Ein betätigungsorientierter Ansatz, der die Ziele der Kinder und ihre individuellen Ressourcen einbezieht.
Zudem bereichern mich in der täglichen Arbeit die Ideen, Ansätze und der Austausch mit meinen Kolleginnen immer wieder aufs Neue.

Beschreibe deinen Therapie in 3 Worten!

Emphatisch, authentisch, fokussiert.

Wie sehen deine Schwerpunkte in der Praxis aus?

Hauptsächlich Pädiatrie und gemeinwesenorientierte Ergotherapie. Zudem arbeite ich als therapeutische Leitung an unseren Arbeitsprozessen und im Qualitätsmanagement.

Wann hast du zum letzten Mal etwas völlig Verrücktes gemacht?

Ehrlich gesagt, weiß ich das nicht genau. Ich fand es verrückt, während des Bachelorstudiums schwanger zu werden, aber im Nachhinein hätte ich nichts anders gemacht.

Was gehört auf Reisen immer mit ins Gepäck?

Ein gutes Buch! Meine Sonnenbrille und Flipflops.

Hast du einen ultimativen Betätigungs- oder Gesundheitstipp für uns?

Ich glaube, es braucht nichts Ultimatives dafür. Sprecht miteinander, hört auf euer Bauchgefühl und seid achtsam für euch und eure Umwelt.